Wie man Cannabis in der vegetativen Phase anbaut
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Was ist die vegetative Phase?
Die vegetative Phase beschreibt eine Phase eines Wachstumszyklus der Cannabispflanze. Die vegetative Phase folgt nach der Phase des keimen. Sobald der Cannabissamen gekeimt ist und von Dir in sein Medium eingesetzt wird beginnt die vegetative Phase. In Woche 1 bilden sich dann die ersten Keimblätter. Ab diesem Zeitpunkt ist es wichtig, die Pflanze mit Licht zu versorgen. (TIPP: Versuche mit Hilfe eines Ventilators leichten Wind zu erzeugen. Richte den Ventilator dabei nicht direkt auf die heranwachsende Cannabispflanze aus. Achte darauf, dass sich die Pflanze leicht im Wind bewegt. So stärkt sie ihren Stamm und verleiht ihr, besonders wenn die schweren Buds irgendwann kommen, Stabilität.)
In den Wochen 2-5 der vegetative Phase wächst die Pflanze je nach Sorte bis zu 30cm hoch und hat bereits mehrere Nodien und Internodien. Nodien und Internodien beschreiben den Schnittpunkt oder die Verbindung zwischen den Zweigen und dem Hauptstamm.
Unterschied zwischen autoflowering und photoperiodischen Sorten
Wie Du dich in der vegetative Phase verhalten solltest entscheidet sich hauptsächlich an deiner gewählten Genetik. Hast du eine Sorte, welche unabhängig von der Lichtdauer blüht, sondern das Einleiten der Blütephase von ihrem Alter abhängig macht, kannst du die Dauer der vegetative Phase nicht beeinflussen. Diese Sorten werden meist mit "Auto" oder "Autoflowering" gekennzeichnet. Autoflowering beschreibt dabei den automatischen Start der Blütephase unabhängig von der Dauer des Lichtes.
Bei photoperiodischen Sorten kannst Du deine Pflanze über mehrere Wochen und Monate im Zyklus der vegetative Phase halten. Erst mit verkürzen der Lichtdauer von 18 Stunden bis 12 Stunden leitet die Blütephase ein.
Wie erreiche ich eine optimale vegetative Phase?
Indoor Cannabis wird in der Regel in geschlossenen Räumen oder in sogenannten Growboxen im privaten Raum angebaut. Das bietet dir einige Vorteile um eine optimale vegetative Phase zu erreichen. Da Du sämtliche Umweltfaktoren wie Temperatur, Lichtdauer, Luftfeuchtigkeit und Co2 Gehalt kontrollieren kannst, ist es Dir möglich aus deiner Cannabispflanze das Optimale heraus zu holen.
In einem vorherigen Blog habe ich Dir bereits erklärt, wie Du deine Cannabissamen zum Keimen bringen kannst. Sobald Du die Keimlinge in ein Medium einsetzt beginnt die vegetative Phase. Schalte das Licht erst ein, sobald die ersten Keimblätter zu sehen sind. Schalte deine Beleuchtung mit Hilfe einer Zeitschaltuhr auf mindestens 18 Stunden Beleuchtung und 6 Stunden Dunkelheit. Denkbar ist auch eine Beleuchtung von 20 Stunden und 4 Stunden Dunkelheit oder aber auch 24 Stunden Beleuchtung. Deine Pflanze benötigt nun 2 bis 3 Wochen bis sie eine Größe erreicht, wie auf dem Beispielbild ersichtlich. Halte diese Beleuchtungsdauer bei. Photoperiodische Sorten werden dann so lange in der vegetative Phase bleiben, bis die Dauer des Lichtes umgestellt wird.
Welche Parameter sind in der vegetative Phase einzuhalten?
Temperatur:
Halte die Temperatur während der vegetative Phase zwischen 20 bis 30 Grad Celsius. Bedeutet mit eingeschaltetem Licht, sollte die Temperatur nicht über 30 Grad Celsius steigen und während der Dunkelphase nicht unter 20 Grad fallen. Optimal liegt die Temperatur bei 23 bis 26 Grad Celsius. (Beachte: Mit zunehmender Temperatur kann die Umgebungsluft mehr Wasser aufnehmen. Steigen deine Temperaturen zu hoch, kann es passieren, dass deine Luftfeuchtigkeit zu gering ist. Statte dein Growzelt also mit einem Hygrometer aus, um die Luftfeuchtigkeit und Temperatur in Echtzeit kontrollieren zu können.
Luftfeuchtigkeit:
In der vegetative Phase benötigen deine Cannabispflanzen eine hohe relative Luftfeuchtigkeit von 60% und höher. Je nach Leuchtmittel kann das Erreichen diese hohen Werte leichter oder schwieriger sein. Solltest du Probleme dabei haben eine hohe Luftfeuchtigkeit zu erreichen kann es Sinn machen kurzzeitig die Lüftung auszuschalten. Deine Cannabispflanzen riechen in der vegetative Phase noch nicht stark, sodass du auch nicht mit starkem Cannabisgeruch rechnen musst. Beleuchtest Du deine Pflanzen mit einer Natriumdampflampe (NDL) kann eine ausgeschaltete Lüftung kontraproduktiv sein. NDL´s werden extrem heiß und sorgen für einen Anstieg der Umgebungstemperatur. Steigt also der Wassergehalt der Luft durch die ausgeschaltete Lüftung und erhitzt sich die Luft, da die entstehende Wärme der NDL nicht abgeführt werden kann, tut sich vermutlich nicht so viel an dem Wert der Luftfeuchtigkeit. (Tipp: Berühre eine NDL nur mit Handschuhe. Wie bei den Samen auch, kann sich ein Fettfilm auf der Lampe absetzen. Ist die Lampe dann in Benutzung besteht akute Brandgefahr, da sich das abgesetzte Fett entzünden kann.)
Mit einer LED kannst Du die Werte leichter erreichen, da LED´s in der Regel weniger Hitze erzeugen. Diese sind zwar in der Anschaffung teurer als eine NDL oder vergleichbare Leuchtmittel, halten jedoch um einiges länger bei konstant haltender Lichtkraft.
Sorge dafür, dass Du eine Luftfeuchtigkeit von 40% in der vegetative Phase nicht unterschreitest. Du kannst auch mit Hilfe eines Luftbefeuchters die Luftfeuchtigkeit auf einem hohen Level halten.
Bewässerung:
Bei der Bewässerung kann man mehr falsch als richtig machen, vor allem zu Beginn der vegetative Phase. Aus diesem Grund ist eine richtige Bewässerung ausschlaggebend für das (Über-)Leben Deiner Cannabispflanze. Wieviel Wasser und wie gießt man also richtig? Eine Pauschalantwort gibt es leider nicht. Je nach Topfgröße, Größe deiner Pflanze und ihr individueller Wasserverbrauch unterscheidet sich der Wasserbedarf der Cannabispflanzen. Gieße die ersten Tage der vegetative Phase nur mit klaren Wasser ohne Düngezusätze. Baust du auf Erde an, sind ausreichend Nährstoffe in der vegetative Phase vorhanden. Da deine Cannabispflanze zu Beginn ihres Zyklus noch nicht große Mengen an Nährstoffe benötigt, reicht das aus. Versuche zu Beginn mit 50ml Wasser zu starten und wiederhole den Vorgang 2-3 mal am Tag. Fließt Wasser aus dem Topf unten raus, ist das ein gutes Zeichen und zeigt dir das auch die tiefsten Wurzeln im Topf mit Wasser versorgt werden. Gieße die Pflanze nicht nur am Stamm sondern den ganzen Topf, da sich die Wurzeln im gesamten Topf ausbreiten werden. Bevor du ein weiteres Mal gießt überprüfe die Erde, ob sie trocken oder noch feucht ist. Stecke dazu einen Finger vorsichtig 3cm in die Erde. Ist die Erde dort trocken ist es Zeit zum Gießen. Ist sie noch feucht, warte noch ein bisschen. Irgendwann bekommst Du ein Gefühl dafür und Du kommst in einen optimalen Gießrhythmus. Spätestens, wenn die Cannabispflanzen ihre Blätter hängen lassen ist es Zeit ein wenig zu gießen. Die vegetative Phase legt also den Grundstein für optimal Buds nach der Ernte.
Nährstoffversorgung:
Cannabispflanzen benötigen in der vegetative Phase besonders Stickstoff, für optimales Wachstum von Stängeln und Blättern, Kalium, zum Öffnen und Schließen der Stomata zur Energieerzeugung, Kalzium, für starke Zellwände und Gesundheit, sowie Magnesium um die Photosynthese voran zu treiben. Die meisten Düngerhersteller haben einen Dünger der perfekt für die vegetative Phase abgestimmt ist mit einem exakten Düngeplan. Wichtig ist nur zu wissen, wann man mit dem Düngen beginnen sollte. In den Düngeschemen der Hersteller beginnt die Nährstoffzugabe schon bereits ab Tag 1 bzw. Woche 1. Baust du auf Erde an, werden die Nährstoffe die ersten 1 bis 2 Wochen der vegetative Phase ausreichen und du vermeidest eine Überdüngung. Anzeichen für eine Überdüngung sind die sogenannten "Adlerkrallen". Dabei formen die Hanfblätter wie bei einer Kralle ihre Blätter und rollen sich an den Blattspitzen nach unten. Das sollte in der vegetative Phase vermiede werden. Warte also ruhig mindestens eine Woche ab bevor Du mit dem Düngen beginnst und befolge dann das Düngeschema der Hersteller. Beginne dabei bei Woche 1, auch wenn Deine Cannabispflanze bereits 2-3 Wochen alt ist.
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